Stadtführung im Herbst

Wer uns in diesem Jahr in  Uppsala besucht hat, der hat meine Stadtführung miterlebt. Eine Runde voller Lieblingsorte, vom Schloss zum Dom, zur alten Mühle und zur Bibliothek.

Vorgestern, an einem der letzten warmen Herbsttage, bin ich die Strecke nochmal allein abgefahren, mit den Kindern im Fahrradanhänger, und habe Fotos gemacht. Für alle die, die gern an Uppsala zurückdenken, und ebenso für alle, die noch nicht da waren: Hier kommen heute viele Fotos von unserer Stadt im allerschönsten Herbstkleid.

Wir nähern uns dem Stadtzentrum von Osten, auf der Fahrradstrecke. Schon hier sieht man, wie grün diese 180.000-Einwohner-Stadt ist: grün, sauber und friedlich.

Die Türme des Doms sind immer zu sehen. Es gibt sogar eine Bauverordnung, dass kein Gebäude den kilometerweiten Blick aus den Zufahrtstraßen auf den Dom verbauen darf.

 

Herbstfarben.

Kurz vorm Zentrum, direkt am Haupt-Fahrradweg, liegt dieser kleine Spielplatz, bestehend aus einer Dampflok und einem Karussell. Wenn wir etwas Zeit haben, halte ich hier an und die Kinder können einen Moment spielen.
Das ist auch etwas, das ich an Uppsala schätze: Die vielen  gepflegten Spielplätze.

Moderne Architektur hinterm Hauptbahnhof. Die eine Seite hat kaum Fenster….

… die andere Seite hingegen ist so offenherzig wie die Wimmelbilder von Ali Mitgutsch. Man kann den Leuten buchstäblich ins Leben hineinschauen.

Der Hauptbahnhof. Es gibt 20 Parkplätze. Und gefühlt 9 Millionen Fahrradständer.

Am Hauptbahnhof zählt eine Bodenschwelle die vorbeifahrenden Fahrräder. Heute sind es 4349, knapp 1000 weniger als gestern. Aber es ist ja erst Nachmittag, es werden sicher noch deutlich mehr.

Wir kommen in die Altstadt, durch die sich der Fluss Fyrisån schlängelt. Am Ufer sind Cafés, Kinos und noch mehr Fahrradständer. Studentenstadt halt.

Herzstück der Stadt und wirklich einen Besuch wert: Der Dom von Uppsala! Seiner Imposanz wird nur ein hochkantiges Foto gerecht.

Mit seinen 118,7 Metern Höhe ist er die größte Kirche Skandinaviens. Hier liegt in einer eigenen Kapelle Schwedens Nationalheld Gustav Wasa begraben, und im Eingangsbereich der Botaniker Carl von Linné.

Es ist fast nicht möglich, den ganzen Dom auf ein Bild zu bekommen. Ich finde, das muss man aber auch nicht.

Altstadtimpressionen.

Farbenspiel und Schatten. Die Kinder werden im Fahrradanhänger ungeduldig, weil ich so viele Fotos machen muss.

Der vielleicht schönste Platz Uppsalas: Die alte Mühle. Der Regisseur Ingmar Bergmann, übrigens in Uppsala geboren, hat sie als Kulisse in seinem Film „Fanny und Alexander“ verwendet.

Hier am Wasserfall kann unser Sohn stundenlang stehen und schauen.

Im Inneren der Mühle ist heutzutage ein Museum. Hierhin fahren wir öfters, vor allem wenn es im Winter so früh dunkel ist. Es gibt nämlich einen schönen Kinderspielplatz im 1. Stock: Die Welt von Petterson und Findus, den Figuren aus den Kinderbüchern von Sven Nordqvist.

Zwei zufriedene Kinder.

Noch ein letzter Blick den Fyrisån hinauf.

Die meisten meiner Ausflüge in die Stadt enden früher oder später in der Stadtibliothek. Im Sommer kann man hier im Innenhof Kaffee trinken, Zimtschnecken essen und Zeitung lesen. Im Herbst reichen die Sonnenstrahlen nicht mehr bis hierhin herab. Trotzdem ein schöner Ort.

Wir versorgen uns mit Lektüre und fahren nach Hause. Bald kommt die dunkle, kalte, schnee-regnerische Seite des Herbstes, wo man sich nur noch drinnen verkriechen will.

In etwa 7 Monaten kommt dann wieder der Frühling. Wie gut, dass ich Erinnerungsfotos gemacht habe. Um bis dahin nicht zu vergessen, wie schön Uppsala ist.

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