Eine Kindheit wie im Bilderbuch

Wenn Ihr einmal nach Schweden reist, dann müsst Ihr nach Småland fahren und das Elternhaus von Astrid Lindgren besuchen.

Die Frau, deren Kinderbücher über 160 Millionen mal verkauft wurden, verlebte Anfang des letzten Jahrhunderts eine glückliche Kindheit auf dem Hof „Näs“ in Vimmerby, Småland. Näs war ein großer Pfarrhof, und für Astrid und ihre drei Geschwister waren die Ställe, Scheunen, der Tischlerschuppen und der riesige Garten ein fantastischer Spielplatz.

„Wir haben gespielt und gespielt; es ist ein Wunder, dass wir uns nicht zu Tode gespielt haben“, sagte sie später.

Näs ist heute ein Museum. Für Erwachsene und Kinder gibt es Audioguides, in denen man viel über den Menschen Astrid Lindgren erfährt. Zum Beispiel, dass sie sich mit 18 Jahren entschied, ein uneheliches Kind zur Welt zu bringen. Und im 2. Weltkrieg für den schwedischen Geheimdienst arbeitete.

In den Kriegsjahren fing sie auf Wunsch ihrer Tochter an, Geschichten von einem Mädchen namens „Pippi Langstrumpf“ zu erfinden. Das erste Buchmanuskript der Geschichte wurde von einem Verlag abgelehnt. (Dieser dürfte sich hinterher geärgert haben.)

Der Garten von Näs ist heutzutage ein Spielparadies für große und kleine Kinder.

Hier findet sich z.B. Michels (im schwedischen Original: Emils) Tischlerschuppen.

Alles ist erlaubt. Man darf klettern…

… und schaukeln…

… und wer ganz wagemutig ist, kann über ein Brennesselbeet balancieren.

Und hinterher süße Walderdbeeren pflücken.  Tierfreunde kommen in Näs auf ihre Kosten…

… ebenso wie Gartenfreunde.

Das ist es, das Elternhaus, in dem Astrid Lindgren und ihre Geschwister aufwuchsen. 

Übrigens haben alle 4 Bauernkinder später einen Beruf mit Worten ergriffen: Sie sind Autoren, Journalisten, Übersetzer geworden. Astrids Schwester Ingegerd zum Beispiel hat die „5 Freunde“-Bücher von Enid Blyton ins Schwedische übersetzt.

Das war ein schöner Urlaubstag in Småland. Nun lese ich Astrid Lindgrens „Kriegstagebücher“. Da sie als Mitarbeiterin des schwedischen Geheimdienstes ziemlich gut informiert war, ist es eine spannende Lektüre.

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