„Stopp, Stopp!“, bringt Elinor ihre 4 Kinder zur Ruhe, die kichernd und hopsend vor Vorfreude schier zerplatzen. „Ich glaube, wir sollten Gesina und ihren Kindern erstmal erklären, was wir heute überhaupt feiern.“
In Elinors Wohnzimmer steht der Weihnachtsbaum, noch voll geschmückt, schon halb kahl genadelt. Zeit, die Weihnachtszeit zu beenden. Zeit, die Weihnachtsbaum-Plünderung zu feiern!
Der 13. Januar ist der Namenstag von Knut, weshalb das Fest im Volksmund auch so genannt wird. Kommt mir irgendwie bekannt vor aus der IKEA-Werbung. Was uns heute wohl erwartet…?
„Hopp-Fallera!“ Elinors Mann setzt sich ans Klavier, die Kinder nehmen sich an den Händen, Elinor singt, und wir alle tanzen durchs Wohnzimmer, um den tüchtig nadelnden Baum herum und durch die Küche.
„Die frohe Weihnachtszeit ist aus, aus, aus,
den Weihnachtsbaum werfen wir raus, raus, raus!“
Eigentlich müssten wir nun den Baum durchs Haus tragen und in den Garten schmeißen. Wer in einer Uppsalaer Stadtwohnung wohnt, bringt den Baum stattdessen später ordnungsgemäß zur Müllverwertungsanlage.
Atemlos lassen wir uns auf die Küchenbank fallen, es gibt Kaffee und einen winzigen letzten Schluck Glühwein (Glögg) für die Erwachsenen, dazu werden die letzten Pfefferkuchen und Safran-Hefeschnecken (Lussekatter) aufgetischt. Und das prachtvolle Pfefferkuchenhaus.
Elinor holt die Suppenkelle. Das älteste Kind darf anfangen, lässt die Kelle auf das Dach sausen. Nacheinander darf jeder einmal zuhauen, am Ende ist von der Pracht nur noch ein Trümmerhaufen übrig. Dieser wird dann mit Vergnügen aufgefuttert, bis die Kinder hyperglykämisch durch die Wohnung toben. Zeit, sich zu verabschieden. Hejdå (Tschüß), Weihnachtszeit!
Wir freuen uns heimlich schon auf die nächste.
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