Noch 2 Wochen, alles ist ruhig. Das Baby ist nun so groß, dass es kaum noch Platz für Bewegungen hat. Es schläft fast die ganze Zeit und lässt auch mich wieder besser schlafen.
Ein ganzes Kilo nimmt das Kind in den letzten 4 Wochen zu. Ich finde das erstaunlich. Nicht, dass es mir selbst nicht leicht fallen würde, innerhalb eines Monats ein Kilo zuzunehmen – locker! Zumal wenn die Adventszeit vor der Tür steht. Aber hochgerechnet auf das Ausgangsgewicht des Kindes müsste ich, um vergleichbar zuzunehmen, über 20 kg zulegen. Wahnsinn.
Alle zwei Wochen gehe ich zur Hebamme. Die ist mit mir zufrieden. Also bin ich es auch.
Ich amüsiere mich über die Unterschiede in der Schwangeren-Vorsorge zwischen Deutschland und Schweden. Zunächst einmal: Hier geht man nicht zum Frauenarzt, sondern zur Hebamme. Und zwar in deutlich selteneren Abständen als in Deutschland, v.a. wenn es nicht das erste Kind ist.
Statt viel Diagnostik überwiegt hier das Gespräch, die Beratung. Jeder Besuch bei ihr endet mit den Worten: „Hast du noch Fragen? Wir haben Zeit.“
In Deutschland wurde ich gegen Ende meiner ersten Schwangerschaft immer hochfrequenter einbestellt, immer genauer und ausführlicher auf Anzeichen einer beginnenden Geburt untersucht. Gewichtszunahme, Blutdruck, Hämoglobin? Muttermund? PH-Wert okay? Fruchtwassermenge? Wie viele Wehen pro halber Stunde?
Hier in Schweden nimmt meine Hebamme ein hölzernes Hörrohr zur Hand und hört den Herzschlag des Kindes ab.
„Es lebt“.
Dann nimmt sie ein Maßband und vermisst meinen Bauch.
„Es wächst.“
Mein Blutdruck?
„Bestens.“
Fertig.
Keinerlei Untersuchung auf Anzeichen einer Frühgeburt. Stattdessen fragt mich die Hebamme:
„Und? Glaubst du, es kommt früher?“
Was soll ich da sagen? Keine Ahnung. Aber wenn ich mal alle Diagnostik außen vor lasse und mein Gefühl befrage, sage ich: Ich glaube, es kommt pünktlich. Genau wie sein Bruder. … und? weiterlesen