Anfang August müssen wir umziehen. Da wir aus einem möblierten in ein unmöbliertes Haus wechseln, standen meine letzten Wochen unter dem Motto „Möbel finden.“ IKEA ist naheliegend, für uns aber keine Option. Erstens haben wir einen fast kompletten Hausstand in Deutschland eingelagert und brauchen eigentlich nichts. Zweitens wäre es bei der Menge richtig teuer. Und drittens liebe ich alte Möbel! Also suchen wir nach Gebrauchtmöbeln.
Als erstes erstelle ich eine Liste aller Dinge, die wir brauchen werden. Betten, Matratzen, Regale, Tische, Stühle, Schreibtisch, Lampen… die Liste wird lang.
Als nächstes fahre ich zur Bibliothek und leihe mir Bücher zum Thema „Einrichten“ aus. Ich weiß zwar ungefähr, welchen Stil ich mag, aber es hilft mir beim Einkaufen, bildlich vor Augen zu haben, wonach ich suche.
Danach durchforste ich eine Woche lang mit den beiden Kindern die lokalen Second-Hand-Läden. Vater Abraham fährt nun öfters mit dem Rad zur Arbeit, darum kann ich das Auto nehmen und die Lage sondieren.
Der Große findet diese Ausflüge toll. Ihm ist tagsüber sowieso viel zu oft langweilig. Während ich mich nach Möbeln umsehe, verschwindet er in der Spielsachen-Abteilung und probiert in Ruhe alles aus. Hin und wieder schaut er, ob ich noch da bin, und zeigt mir dabei irgendeinen Schatz; ein kleines Auto, einen Helikopter.
Beim Abendessen zuhause berichte ich von meinen Erkundungen: Es gibt 6 große Sozialkaufhäuser und Second-Hand-Läden in Uppsala. Davon ist etwa die Hälfte gut sortiert, sauber und mit reichlicher Auswahl.
Nun geht es an die Umsetzung! Samstag nach dem Frühstück fahren wir los. Vater und Mutter Abraham haben nicht unbedingt dieselbe Vorliebe für altmodische Möbel. Wo die Grenze zwischen Shabby und Chic, zwischen Schatz und Schrott verläuft, liegt im Auge des Betrachters. Ich bin erstaunt, wie schnell wir uns diesmal einig werden. Der weiße Eckschrank fürs Kinderzimmer und die hellroten Stühle… der braune Ohrensessel, der Koffer und die beiden silbernen Industrielampen… – die nehmen wir!
Als unsere Schätze dann geliefert werden und in der Einfahrt stehen, wächst in mir zum ersten Mal Vorfreude auf unser neues Zuhause. Zwar müssen wir einen ungeplanten Umzug stemmen. Aber danach wohnen wir gemütlich in unserer eigenen Villa Kunterbunt.
G
die fotos mit den bunten möbeln lassen meine augen lachen, machen fröhlich.
und wie du so planvoll, gut durchdacht und systematisch an die ganze sache herangehst, gesina – du hast meine volle bewunderung!
Klingt super!! Freue mich auf Bilder Eures neuen Reiches – und die grüne Lampe muss auf jeden Fall danach mit nach D, sehr hübsch!!